Herstellung
Radierer*in:
Bleyswyck, François vanGND (zugeschrieben)
Klassifikation und Beschreibung
Klassifikation:
Inschriften:
POPA ӔREVS
Platzierung:
oben mittig auf SchriftbandAnmerkung:
Bezeichnung, MaterialangabeBRACHII PARS QVӔ
POPAE NRO DEEST
A NON DISSIMILI
TIBI EXHIBETVR
Platzierung:
unterhalb des abgetrennten VorderarmsAnmerkung:
InschriftPENES PA P C R
Platzierung:
unten mittigAnmerkung:
Angabe zum BesitzerBeschreibung:
Abbildung der Vorderansicht einer Bronzestatuette eines Sucellus. Ein in Jupiterpose stehender Mann in mittlerem Alter mit Vollbart und kinnlangem, lockigem Haar. Er trägt ein knapp über den Knien endendes, mit kleinen Kreuzen verziertes Ärmelgewand (gallischer Rock) und Hosen. Vorne ist es offen und die zwei sich überlappenden Vorderseiten werden von einem Gürtel zusammengehalten, aus dem zwei Schleifen gezogen sind. Der untere Zipfel des Überrocks ist umgeklappt und zeigt so das Kreuzmuster auf der Stoffinnenseite. Die Beinkleider bedecken die muskulösen, leicht gespreizten Beine, die eine Schritthaltung andeuten. Der Körper auf das rechte Bein gestützt, während das linke deutlich nach hinten gehalten wird. An den Füßen trägt der Sucellus flache Halbschuhe, die nahtlos in die Beinkleider übergehen. Der linke Arm ist seitlich des Körpers angewinkelt erhoben. Die linke Hand hält einen Holzhammer mit einem bis zum Ellenbogen reichenden Schaft. Der rechte Arm ist seitlich angelegt und kurz unter dem Ellenbogen abgebrochen. Gleich daneben sind das Handgelenk und die Hand mit dem Gefäß (Olla) – als Vorschlag zur Vervollständigung des fehlenden rechten Unterarms der Figur – dargestellt. Die Figur erweckt den Eindruck, in einem geschlossenen Raum zu stehen, der jedoch zeichnerisch nicht klar definiert ist: Während der mit einem Rechteckmuster versehene Boden zentralperspektivisch dargestellt ist, bleibt der Hintergrund unstrukturiert und neutral.
Abbildungsweise:
Allgemeiner Kommentar
Kommentar:
Im Vergleich zu den Exemplaren von Petau aus dem 17. Jahrhundert (1610–1618) und der von 1757 ist die Linienführung bei Sallengre sowohl beim Faltenwurf als auch in der Physiognomie des Sucellus weniger starr und hölzern sondern weich und sanft, fast naturnah. Auch die Inschrift über der Abbildung der Statuette wurde geändert: Die Schriftart ist moderner und in ein Schriftband eingefügt. Der Sucellus steht nach wie vor auf einem mit einem Rechteckmuster zentralperspektivisch dargestellten Boden aber aber anstatt einen undefinierten Raum abzubilden, wurde er so ausgeschnitten, dass er perspektivisch einen Sockel bildet, auf dem auch die Inschrift steht, die sich sonst im unteren Teil der Tafel befand.
Die beigefügte lateinische Inschrift lautet: „Der Teil des Arms, der unserem Popa fehlt, wird Dir hier nach einer nicht unähnlichen [Statuette] vorgeführt“ (U.d.A.)
Die Ergänzung wurde zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt, wie frühere Tafel ohne den Vorderarm und die Inschrift zeigen.
In einem Pariser Exemplar der Bibliothèque Interuniversitaire Sorbonne (R 8= 625) sind Vorderarm und Inschrift gezeichnet und nicht gestochen.
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