Antiquitatum Thesaurus
Urheber*in:
Universitätsbibliothek Heidelberg
Laut Beschriftung:
Taf. 6

Herstellung

Radierer*in:
Rousset, FrançoisGND (zugeschrieben)
Technik:

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Inschriften:
POPA ӔREUS
Platzierung:
oben mittig
Anmerkung:
Bezeichnung, Materialangabe
 
6
Platzierung:
oben rechts
Anmerkung:
Tafelnummer
 
BRACHII PARS QUӔ POPAE NRO DEEST A NON DISSIMILI TIBI EXHIBETUR
Platzierung:
unterhalb des abgetrennten Vorderarms
Anmerkung:
; Inschrift
 
PENES PA P C R
Platzierung:
unten mittig
Anmerkung:
Angabe zum Besitzer
Beschreibung:
Abbildung der Vorderansicht einer Bronzestatuette eines Sucellus. Ein in Jupiterpose stehender Mann in mittlerem Alter mit Vollbart und kinnlangem, lockigem Haar. Er trägt ein knapp über den Knien endendes, mit kleinen Kreuzen verziertes Ärmelgewand (gallischer Rock) und Hosen. Vorne ist es offen und die zwei sich überlappenden Vorderseiten werden von einem Gürtel zusammengehalten, aus dem zwei Schleifen gezogen sind. Der untere Zipfel des Überrocks ist umgeklappt und zeigt so das Kreuzmuster auf der Stoffinnenseite. Die Beinkleider bedecken die muskulösen, leicht gespreizten Beine, die eine Schritthaltung andeuten. Der Körper auf das rechte Bein gestützt, während das linke deutlich nach hinten gehalten wird. An den Füßen trägt der Sucellus flache Halbschuhe, die nahtlos in die Beinkleider übergehen. Der linke Arm ist seitlich des Körpers angewinkelt erhoben. Die linke Hand hält einen Holzhammer mit einem bis zum Ellenbogen reichenden Schaft. Der rechte Arm ist seitlich angelegt und kurz unter dem Ellenbogen abgebrochen. Gleich daneben sind das Handgelenk und die Hand mit dem Gefäß (Olla) – als Vorschlag zur Vervollständigung des fehlenden rechten Unterarms der Figur – dargestellt. Die Figur erweckt den Eindruck, in einem geschlossenen Raum zu stehen, der jedoch zeichnerisch nicht klar definiert ist: Während der mit einem Rechteckmuster versehene Boden zentralperspektivisch dargestellt ist, bleibt der Hintergrund unstrukturiert und neutral.
Abbildungsweise:
Material:

Allgemeiner Kommentar

Kommentar:
Die beigefügte lateinische Inschrift lautet: „Der Teil des Arms, der unserem Popa fehlt, wird Dir hier nach einer nicht unähnlichen [Statuette] vorgeführt“ (U.d.A.) Die Ergänzung wurde zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt, wie frühere Tafel ohne den Vorderarm und die Inschrift zeigen. In einem Pariser Exemplar der Bibliothèque Interuniversitaire Sorbonne (R 8= 625) sind Vorderarm und Inschrift gezeichnet und nicht gestochen. Ein direkter Vergleich zwischen den zwei Versionen des Sucellus (mit dem /ohne denrechtem Vorderarm bzw. mit richtiger / falscher Darstelllung der Rückseite nach der Drehung der Figur und Hinzufügung von erklärenden Inschriften) zeigt über die zentralen Korrekturen hinaus klare Unterschiede, die eventuell auf die Ausführung der neuen Tafel durch einen anderen Künstler zurückzuführen sind. Abweichungen lassen sich an folgenden Details erkennen: an der Widergabe von Haaren und Locken; an der Art, wie die Hand um den Schaft des Hammers geschlossen ist; an Führung, Länge und Endpunkt des Hammerschafts, wobei der Hammerkopf an den oberen Rand stößt; an der weniger reichen Faltenbildung des Gewands; an den etwas schmaleren Hüften des Mannes; an den perspektivisch kleiner wiedergegebenen Füßen und an der weniger detaillierten Wiedergabe der Schuhe; an der saubereren Linienführung des Bodens und am insgesamt reineren Zustand der Tafel.
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Nachweise

Bibliographie:
Cristina Ruggero, Hände hoch! – "perperam incisor fecit" – Der Sucellus in Petaus Portiuncula, Blog in: Antiquitat Thesaurus (19. April 2024)
 
Ruggero 2024, passim
Digitalisat: