Antiquitatum Thesaurus
Urheber*in:
Biblioteca Casanatense

Taf. [05] (=Petau, Néaulme 1757, Taf. 06): Sucellus

Herstellung

Radierer*in:
Rousset, FrançoisGND (zugeschrieben)
Technik:

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Inschriften:
POPA ӔREVS
Platzierung:
oben mittig
Anmerkung:
Bezeichnung, Materialangabe
 
PENES PA P C R
Platzierung:
unten mittig
Anmerkung:
Angabe zum Besitzer
 
6
Platzierung:
unten rechts
Anmerkung:
Tafelnummer, moderne handschriftliche Nummerierung mit Tinte
Beschreibung:
Abbildung der Vorderansicht einer Bronzestatuette eines Sucellus. Ein in Jupiterpose stehender Mann in mittlerem Alter mit Vollbart und kinnlangem, lockigem Haar. Er trägt ein knapp über den Knien endendes, mit kleinen Kreuzen verziertes Ärmelgewand (gallischer Rock) und Hosen. Vorne ist es offen und die zwei sich überlappenden Vorderseiten werden von einem Gürtel zusammengehalten, aus dem zwei Schleifen gezogen sind. Der untere Zipfel des Überrocks ist umgeklappt und zeigt so das Kreuzmuster auf der Stoffinnenseite. Die Beinkleider bedecken die muskulösen, leicht gespreizten Beine, die eine Schritthaltung andeuten. Der Körper auf das rechte Bein gestützt, während das linke deutlich nach hinten gehalten wird. An den Füßen trägt der Sucellus flache Halbschuhe, die nahtlos in die Beinkleider übergehen. Der linke Arm ist seitlich des Körpers angewinkelt erhoben. Die linke Hand hält einen Holzhammer mit einem bis zum Ellenbogen reichenden Schaft. Der rechte Arm ist seitlich angelegt und kurz unter dem Ellenbogen abgebrochen. Die Figur erweckt den Eindruck, in einem geschlossenen Raum zu stehen, der jedoch zeichnerisch nicht klar definiert ist. Während der mit einem Rechteckmuster versehene Boden zentralperspektivisch dargestellt ist, bleibt der Hintergrund unstrukturiert und neutral.
Abbildungsweise:
Material:

Allgemeiner Kommentar

Kommentar:
Ein direkter Vergleich zwischen den zwei Versionen des Sucellus (mit dem /ohne den rechten Vorderarm bzw. mit richtiger / falscher Darstelllung der Rückseite nach der Drehung der Figur und Hinzufügung von erklärenden Inschriften) zeigt über die zentralen Korrekturen hinaus klare Unterschiede, die eventuell auf die Ausführung der neuen Tafel durch einen anderen Künstler zurückzuführen sind. Abweichungen lassen sich an folgenden Details erkennen: an der Widergabe von Haaren und Locken; an der Art, wie die Hand um den Schaft des Hammers geschlossen ist; an Führung, Länge und Endpunkt des Hammerschafts, wobei der Hammerkopf an den oberen Rand stößt; an der weniger reichen Faltenbildung des Gewands; an den etwas schmaleren Hüften des Mannes; an den perspektivisch kleiner wiedergegebenen Füßen und an der weniger detaillierten Wiedergabe der Schuhe; an der saubereren Linienführung des Bodens und am insgesamt reineren Zustand der Tafel.
mehr...

Nachweise

Bibliographie:
Cristina Ruggero, Hände hoch! – "perperam incisor fecit" – Der Sucellus in Petaus Portiuncula, Blog in: Antiquitat Thesaurus (19. April 2024)
 
Ruggero 2024, passim
Digitalisat: