Alternativer Titel:
Du Pérac, Illustration [Louvre 26372-26477]
Illustration des fragmens anticques
Lokalisierung
Inventarnummer:
26372-26477
Herstellung
Urheber*in:
Du Pérac, ÉtienneGND (zugeschrieben)
Datierung:
um 1575 (Dupérac-Zeichnungen) bis um 1700 (letzte hinzugefügte Zeichnungen)
Klassifikation und Beschreibung
Abmessungen:
B: 330,00 mm, H: 460,00 mm
Allgemeiner Kommentar
Kommentar:
Im Wesentlichen enthält der Band des Louvre eine der beiden erhaltenen Versionen von Etienne Dupéracs Zeichnungssammlung nach der Antike, von denen sich die andere heute in der Bibliothèque nationale de France befindet (Département des manuscrits, Français 382). Die beiden Versionen sind in großen Teilen, aber nicht vollständig deckungsgleich.
Laut E. Lurin (2006, S. 532-543) enthält der Louvre-Band neben den eigenhändigen Zeichnungen von E. Dupérac, die um 1575 in Rom entstanden seien, mehrere unterschiedlich umfangreiche Gruppen von Zeichnungen späterer Hände, denen teilweise Beischriften von wiederum anderer Hand hinzugefügt worden seien. Die Stilistik der Zeichnungen sowie der Informationsgehalt einiger Beischriften deuteten darauf hin, dass sich der Band noch bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts in Rom befunden habe. Letzte Hinzufügungen von Zeichnungen und Beischriften sowie die heutige Bindung seien dann Anfang des 18. Jahrhunderts durch einen französischen Besitzer erfolgt. P. J. Mariette beschreibt das Album 1738 in der Sammlung eines gewissen Falconnet, von wo aus es zu einem unbekannten Zeitpunkt in die königliche Sammlung gelangte.
Ist die von Lurin rekonstruierte Chronologie bzw. Provenienz korrekt, ist es unmöglich, dass es sich beim BnF-Album um eine von Nicolas-Claude Fabri de Peiresc um 1620 in Auftrag gegebene Kopie des Louvre-Albums handelt, wie D. Jaffé und I. Herklotz angenommen haben (vgl. den Kommentar zum BnF-Album). Lurin hält den BnF-Band stattdessen für eine spätere eigenhändige Version Dupéracs.
Nichtsdestotrotz muss Anfang des 17. Jarhunderts ein Konvolut von Dupérac-Zeichnungen in Paris verfügbar gewesen sein. Denn zum einen berichtet Peiresc in einem Brief an Girolamo Aleandro vom 28. März 1617, er habe "un libro curiosissimo di molte Anticaglie, raccolte et dissegnate in Roma, da Stephano du Perac" gesehen und wolle sich eine Kopie davon anfertigen lassen. Bei Peirescs Rückkehr in die Provençe 1623 sowie nach seinem Tod 1637 belegen weitere Quellen, dass er im Besitz von Zeichnungen Dupéracs war (Lhote, Joyal 1995). Zum anderen sah Cassiano dal Pozzo 1625 in Paris einen Band mit Zeichnungen Dupéracs im Besitz der Brüder Desneux (Jaffé 1991, Herklotz 1999).