Antiquitatum Thesaurus
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Universitätsbibliothek Heidelberg

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Abbildung der Statue des Horus (München, Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, Inv.-Nr. Gl. WAF 22a)
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Allgemeiner Kommentar

Kommentar:
In dieser Tafel imaginiert Sandrart ein Opfer für Osiris, indem er sich zweier antiker Bildwerke bedient, die ihm nur vermittelt durch illustrierte Publikationen der jüngeren Vergangenheit bekannt geworden sein können: Die Statue des Horus (heute München) sowie die Statuette eines Opferbringers (heute Florenz). Hinweise darauf, welche Bildquellen Sandrart als Vorlagen dienten, liefert sein Text im 5. Kapitel desselben Bandes (S. 52-56): Die Angaben zur Auffindung und Interpretation der Horus-Statue folgen fast wörtlich den Ausführungen von Alessandro Donati ("Roma vetus ac recens", erstmals Rom 1639, S. 74-76), der auch die grafische Vorlage für Sandrarts Wiedergabe der Statue liefert (ebenda, S. 75). Die beiden Schrägansichten der Opferbringer-Statuette sowie das Detail von dessen Opfertafel, die in Sandrarts Tafel am Gebälk oberhalb der Nische gezeigt wird, sind Athanasius Kirchers "Obelisci aegyptiaci [...] interpretatio hieroglyphica" entnommen (Rom 1666, S. 109), worauf Sandrart auf S. 55 hinweist. Zwar beruft er sich bei der Interpretation des Opferbringers auch auf Ezechiel Spanheims "Dissertatio de praestantia et usu numismatum antiquorum" (erstmals Rom 1664), aber dort ist nur eine der beiden Ansichten der Statuette abgebildet, dazu seitenverkehrt und mit abweichenden Details, sodass der von J. Wyngaerden signierte Stich als Sandrarts Vorlage ausscheidet (Ausgabe Amsterdam 1671, S. 266).

Nachweise

Bibliographie:
Sandrart 1675-79 (Teutsche Academie), Bd. 2, 1. Buch, S. 52-56
 
Kommentar Anna Schreurs vom 6.11.2009, in: Sandrart.net
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