Antiquitatum Thesaurus
Urheber*in:
Museo del Prado

Urania

Alternativer Titel:
Muse

Lokalisierung

Inventarnummer:
E000062

Herstellung

Datierung:
130 n. Chr. - 150 n. Chr.

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Beschreibung:
weibliche Gewandfigur (Chiton, Himation) mit Sandalen, auf einem Felsen sitzend; mit einem Himmelsglobus in der linken bzw. einer Schriftrolle in der rechten Hand; Haarband mit Sternen
Bildinhalt:
Material:
Erhaltungszustand:
Die Statue wurde von Ercole Ferrata im 17. Jahrhundert restauriert.
Abmessungen:
B: 61,00  cm, H: 142,00  cm

Auffindung

Datierung:
1492 - 1503
Anmerkung:
Die Muse wurde um 1500 in Hadrians Villa in Tivoli ausgegraben, wo sie die Bühne des Akademietheaters bzw. Proszenium des Odeion schmückte.

Provenienz

Datierung: 
150 n. Chr. - 1503
Datierung: 
1530 - 1670
Datierung: 
1670 - 1689
Datierung: 
1690 - 1725
Datierung: 
1725

Überarbeitung

Bildhauer*in:

Allgemeiner Kommentar

Kommentar:
Die Einheit der Musen-Gruppe des Prado wird bereits von Maffei (1704) in Frage gestellt. Räder (1983) bejaht die stilistische Einheit der Gruppe, räumt aber die Zuschreibung an zwei verschiedene Werkstätten ein. Nach Rausa (2002) stammen jedoch nur vier der acht Musen, die sich heute im Prado befinden, aus der Hadriansvilla (nach der Identifizierung des Prado Terpsichore, Kalliope, Erato und Polymnia), wo sie zwischen 1492 und 1503 unter Papst Alexander VI. Borgia (1431-1503) ausgegraben worden seien (Quelle: P. Ligorio). Anschließend seien sie in die Villa Madama in Rom gebracht worden, wo sie im fragmentarischen Zustand (v.a. kopflos) von M. von Heemskerck (Romaufenthalt 1532-1536) gezeichnet wurden. Ranuccio Farnese, Herzog von Parma, vermachte sie 1681 Christina von Schweden (Brief vom 15. Dezember 1681). Diese vier kopflosen Sitzstatuen seien daraufhin durch eine Gruppe von vier Sitzstatuen ergänzt worden, die ein Jahrzehnt zuvor auf dem Esquilin-Hügel ans Licht gekommen war (Quelle: P.S: Bartoli). Gegen diese durch archivalische Quellen gestützte Identifizierung wendet sich Schröder (2004), der die Einheit der Gruppe bekräftigt und sie mit der von Ligorio zitierten Gruppe aus der Hadriansvilla gleichsetzt. Zuletzt nimmt Ottati (2014) die Rekonstruktion der Geschichte der Provenienz von Rausa wieder auf.

Nachweise

Bibliographie:
Joachim Raeder, Die statuarische Ausstattung der Villa Adriana bei Tivoli, Frankfurt am Main 1983
 
Federico Rausa, Un gruppo statuario dimenticato: il ciclo delle Muse c.d. Thespiades da Villa Adriana, in: A.M. Reggiani (Hg.), Villa Adriana. Paesaggio antico e ambiente moderno ..,, Mailand 2002 , S. 43-51
 
Stephan F. Schröder, Museo del Prado. Catálogo de la Escultura Clásica.Volumen II: Escultura mitológica, Madrid 2004
 
Adalberto Ottati, Dal Pentelico a Tivoli. Alcune osservazioni su programma decorativo, marmi e officine nell'arredo statuario dell'Odeion di Villa Adriana, in: Annuario della Scuola Archelogica di Atene, XCII, ser. III, 14 (2014), S. 99-130
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