Antiquitatum Thesaurus
Urheber*in:
Bibliothèque Nationale de France

Dupérac, Illustration [Français 382]

Alternativer Titel:
Du Pérac, Illustration [Français 382]
 
Illustration des fragmens anticques appartenant à la religion et ceremonie des antiens Romains, designez et recuillis des marbres antiques qui se trouvent en Rome et aultres lieux d'Italie, avec leur expoxition, par Estienne Du Perac, Parisien

Lokalisierung

Inventarnummer:
Français 382
Alte Inventarnummer:
6990

Herstellung

Urheber*in:
Du Pérac, ÉtienneGND (zugeschrieben)
Datierung:
vor 1604 (Dupéracs Todesjahr ) oder vor 1637 (Peirescs Todesjahr)

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Abmessungen:
B: 270,00  mm, H: 420,00  mm

Allgemeiner Kommentar

Kommentar:
Im Wesentlichen enthält der Band der BnF eine der beiden erhaltenen Versionen von Etienne Dupéracs Zeichnungssammlung nach der Antike, von denen sich die andere heute im Louvre befindet (Département des Arts graphiques, Inv.-Nr. 26372-26477). Die beiden Versionen sind in großen Teilen, aber nicht vollständig deckungsgleich. Am Ende des BnF-Bandes sind vier Gruppen von Zeichnungen eingebunden (bzw. eingeklebt), von denen zwei unmittelbar mit Nicolas-Claude Fabri de Peiresc in Verbindung stehen: Zum einen ein (undatierter) Brief von Cassiano dal Pozzo, der Peiresc über die Auffindung eines monumentalen marmornen Phallus informiert, zum anderen drei Zeichnungen der silbernen Trinkbecher aus dem Fréjus-Schatz, die von Peiresc eigenhändig beschriftet sind. Die beiden anderen Zeichnungsgruppen - drei Blatt mit fantasievollen Vasenentwürfen sowie vier Blatt mit Brunnenentwürfen - lassen sich weniger eindeutig zuordnen. In der Forschung bestehen unterschiedliche Ansichten darüber, ob es sich bei der "Illustration" in der BnF um eine späte eigenhändige Kopie Dupéracs handelt, in die durch einen späteren Besitzer fremde Einsprengsel gelangt seien (Lurin 2006), oder aber um eine Kopie nach Dupéracs eigenhändiger Version der "Illustration" im Louvre, die erst im Auftrag Peirescs entstand (Jaffé 1991, Herklotz 1999). Lurin argumentiert (in Unkenntnis der Peiresc-These) stilistisch; Jaffé und Herklotz berufen sich auf Quellen, die belegen, dass Peiresc 1617 einen Dupérac-Zeichnugsband in Paris gesehen hatte und davon eine Kopie anfertigen lassen wollte (Brief an Girolamo Aleandro vom 28. März 1617). Bei Peirescs Rückkehr in die Provençe 1623 sowie nach seinem Tod 1637 belegen weitere Quellen, dass er im Besitz von Zeichnungen Dupéracs war (Lhote, Joyal 1995). 1625 sah Cassiano dal Pozzo in Paris einen Band mit Zeichnungen Dupéracs im Besitz der Brüder Desneux. Trotz dieser Indizien lässt sich die Identität mit den in den zeitgenössischen Quellen erwähnten Dupérac-Konvoluten weder für die Louvre-Serie noch für den BnF-Band eindeutig bestätigen.

Nachweise

Bibliographie:
Jaffé 1991 (Rez. zu Lhote, Joyal 1989), S. 103, Anm. 3
 
Lhote, Joyal 1995, Bd. 1, S. 86-90
 
Herklotz 1999, S. 406, Anm. 91
 
Lurin 2006, S. 543-554
Digitalisat:
Katalogisat: