Antiquitatum Thesaurus
Urheber*in:
Staatliches Museum Ägyptischer Kunst
Urheber*in:
Marianne Franke

Münchner Obelisk

Alternativer Titel:
Obelisk Albani
 
Obelisk des Titus Sextius Africanus

Lokalisierung

Inventarnummer:
GL WAF 39
Alte Inventarnummer:
Leihgabe Wittelsbacher Ausgleichsfonds
Sammlungseingang:
2010

Herstellung

Datierung:
ca. 50 n. Chr.
Ort:

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Inschriften:
[Hieroglyphen]
Platzierung:
auf allen vier Seiten
Anmerkung:
Inschrift
Beschreibung:
Obelisk, drei Fragmente, Mittelstück original, Spitze und Fuß im 18. Jahrhundert ergänzt; grundlegende Verteilung von Inschrift und Szenen auf allen vier Seiten gleich, die Ausführungen variieren im Detail: jeweils eine Kolumne mit Inschrift: Spitze und Fuß mit hieroglyphischer Inschrift, Mittelstück mit hieroglyphischer Inschrift; Spitze des Pyramidions fehlt
Erhaltungszustand:
zweimal gebrochen; restauriert; Spitze und Fuß modern ergänzt; Spitze des Pyramidions ist zerstört; zahlreiche kleinere Ausbrüche entlang der Außen-, Schnitt und Reliefkanten.
Abmessungen:
H: 3,20  m, H: 5,55  m

Auffindung

Fundort:

Provenienz

Ort:
Anmerkung: 
Piazza de' Braschi
Datierung: 
1700 - 1797
Anmerkung: 
kein zeitgenössischer Stich vorhanden, der den Obelisken an seinem angeblichen Aufstellungsort im Garten der Villa Albani zeigt. Ein zeitgenössischer Stich zeigt einen Obelisken in einem halbkreisförmigen Pavillon angeblich von der Villa Albani (vermutlich eine fantasievolle Inszenierung, weil die Darstellung nicht zu der Beschreibung des Aufstellungsorts passt).
Datierung: 
1797 - 1810
Anmerkung: 
damals Musée Napoleon. Napoleon Bonaparte beschlagnahmte den Obelisken im Zuge seines Italien-Feldzuges.
Datierung: 
1810 - 1814
Anmerkung: 
Dominique-Vivant Denon lässt ihn in ein Denkmal für den General Desaix an der Place de Victoires einbauen.
Datierung: 
1815 - 1938
Anmerkung: 
Von König Ludwig I für die Glyptothek München (Eröffnung 1830) angekauft und vor Beginn des Zweiten Weltkriegs in Sicherheit gebracht.
Datierung: 
1970 - 2010

Allgemeiner Kommentar

Kommentar:
Es existiert ein zweiter Obelisk von Titus Sextius Afrikanus, der Borgia Obelisk, der in Palestrina gefunden wurde. Ob sie ursprünglich als Zwillinge aufgestellt wurden, ist unbekannt. Albani erwarb das antike Obeliskenfragment, das heutige Mittelstück, und ließ es um einen Fuß und eine Spitze durch den Bildhauer Cavaceppi ergänzen. Die Hieroglyphenschrift war zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschlüsselt, weswegen die beiden modernen Ergänzungen mit Pseudohieroglyphen versehen sind. Mehrfache Restaurierungen: Von Cavaceppi im 18. Jahrhundert durch einen modernen Fuß und Spitze ergänzt; seither dreiteilig; Restaurierung 2010 durch das SMÄK.

Nachweise

Bibliographie:
Schlüter 2022, Epigone – der Münchner Obelisk, Im Zuge der Vortragsreihe „Im Blickpunkt – Kleine Kostbarkeiten“: Vortrag
 
Egypt and the Classical World 2022, S. 106-144 (Luigi Prada)