Antiquitatum Thesaurus

Doppelhenkelkelch des Kaisers Romanos

Lokalisierung

Inventarnummer:
Tesoro 70

Herstellung

Datierung:
1. Jh. v. Chr.-1. Jh. n. Chr.
Anmerkung:
Nach Alcouffe 1984 stammt der Sardonyxbecher aus der Zeitspanne 1. Jh. v. Chr.-1. Jh. n. Chr; die Umgestaltung zum Kelch muss nach Grabar 1971 und Alcouffe 1984 im 10. Jh. in Konstantinopel erfolgt sein.

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Inschriften:
[ΚΨΡΙΕ ΒΟΗΘΕΙ ΡΟΜΑΝΩ ΟΡΘΟΔΟΞΩ ΔΕΣΠΟΤΗ]
Platzierung:
auf der Platte unterhalb des Kelchs
Anmerkung:
Gebet für Kaiser Romanos
 
[Inschrift]
Platzierung:
auf den Emaileplatten
Anmerkung:
Identifizierung der dargestellten Personen
Beschreibung:
Kelch, ursprünglich als Becher (sog. coppa), mit zwei Henkeln gearbeitet; aus einem Sardonyxblock geschnitten; die coppa wird von einem später zugefügten, vergoldeten Kelchfuß und -aufsatz eingefasst; von unten nach oben: Der Kelchfuß besitzt eine flache Basis, auf welcher acht Goldplatten mit je zwei Brustbildern von Märtyrern angebracht sind; die Goldplatten werden von dünnen, vergoldeten Perlleisten gerahmt; der flachen Basis des Fußes schließt sich ein glatt gearbeitetes, konisch nach oben gerichtetes Band an, welches mit einer Perlleiste abschließt; auf dem Band sind runde und quadratische Edelsteine in rot und blau angebracht; Schaft und Knauf des Kelches weisen eine ziselierte Oberfläche auf und werden durch eine Perlleiste voneinander getrennt; die Gravur des Schaftes zeigt von Medaillons umschlossene Kreuze und in den Zwischenräumen kleine Palmetten; der Knauf ist mit Akanthusranken und Palmetten verziert; dem Knauf folgt ein dünnes, glatt gearbeitetes Band, auf welchem die untere, vergoldete Einfassung des Sardonyxbechers aufsitzt; diese Fassung ist mit zwei Perlleisten und mehreren Edelsteinen verziert. Der Sardonyxbecher hat eine leicht konkave Wölbung; seine Oberfläche ist glatt gearbeitet; die zwei Henkel sind je zweiteilig ausgearbeitet und bilden im oberen Abschluss mehrere Voluten. Der vergoldete Aufsatz ist von außen mit dreizehn Goldplatten besetzt, die ähnlich wie die Basis des Fußes je zwei Brustbilder zeigen, darunter Christus und Maria, Erzengel sowie weitere Heilige; gerahmt werden die Platten von Perlleisten; der innere Teil des Aufsatzes ist glatt gearbeitet.
Quelle: 
Alcouffe 1984
Erhaltungszustand:
beschädigt; restauriert; größere Teile des Sardonyx fehlen; fünf Emailplatten des Fußes und des Aufsatzes fehlen; Silberbeschläge fehlen
Quelle: 
Alcouffe 1984
Abmessungen:
B: 35,00  cm, H: 17,50  cm

Überarbeitung

Überarbeitungsdatierung:
959 - 963
Anmerkung:
Ergänzung der Goldfassung/ Umgestaltung zum Kelch in Konstantinopel (Alcouffe 1984)
Überarbeitungsdatierung:
1845
Anmerkung:
Restaurierung durch den Goldschmied Pietro Fauro, gen. Buri (Alcouffe 1984)
Überarbeitungsdatierung:
1857
Anmerkung:
Ergänzungen und Restaurierung durch den Restaurator Giovanni Spel, Venedig (Alcouffe 1984)

Nachweise

Bibliographie:
Il Tesoro di San Marco 1971, S. 60-61, Kat.-Nr. 42, Taf. XLIV, XLV (A. Grabar)
 
Der Schatz von S. Marco 1984, S. 137-143, Kat.-Nr. 10 (D. Alcouffe)
Objekt in anderem Datenbestand: