Antiquitatum Thesaurus

Kelch des Abts Suger

Lokalisierung

Inventarnummer:
1942.9.277

Herstellung

Datierung:
2.-1. Jh. v. Chr.
Anmerkung:
Datierung nach Verdier 1993

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Beschreibung:
Kelch, ursprünglich als Becher gearbeitet; Von unten nach oben: Sich zur Mitte hin verjüngender, mit Perlen und bunten Edelsteinen besetzter Fuß aus vergoldetem Silber mit ornamental ziselierter Oberfläche; ovale Medaillons, die organische Motive (Weizengarbe, Weintrauben) als auch eine Porträtdarstellung von Christus zeigen, sind im regelmäßigem Abstand auf dem unteren Kegel des Fußes angebracht; den Mittelteil des Kelchfußes bildet ein glatt gearbeiteter Streifen; der obere Teil des Kelchfußes wird von einer ausladenden, knaufartigen Form gebildet, die von zwei mit Perlen besetzten Bändern umschlossen wird; die Oberfläche ist wie der untere Teil des Fußes ornamental ziseliert; rundum sind grüne und rote Edelsteine mit Facettenschliff angebracht; Dem Kelchfuß ist ein aus Sardonyx bestehender Becher aufgesetzt, dessen Außenseite mit regelmäßigen, tiefen Kanneluren versehen ist. Der obere Becherrand wird von einem vergoldeten Aufsatz eingefasst; die Außenseite des Aufsatzes ist ornamental ziseliert und mit Perlen und Edelsteinen besetzt; die Innenseite ist glatt gearbeitet. Zwei symmetrisch angebrachte, geschwungene vergoldete und mit Edelsteinen verzierte Henkel verbinden den oberen Becherrand mit dem Kelchfuß; an beiden Enden laufen die Henkel in mehreren Voluten aus.
Erhaltungszustand:
verändert; Der ursprüngliche Fuß des antiken Sardonyxbechers ist nicht mehr erkennbar, da er von den modernen Ergänzungen umschlossen wird. Nur wenige der ursprünglichen Edelsteine sind noch erhalten. Die meisten Steine des Kelches sind moderne Ergänzungen, bestehend aus geschliffenem Glas. Einige der Perlen sind ebenfalls Ergänzungen aus (weißem) Glas. Der untere Teil des Kelchfußes wurde nach der französischen Revolution neu modelliert. Wo der Fuß im unteren Bereich einst breiter und flacher gewesen zu sein scheint, wie es die Zeichnung von Daniel Rabel aus dem Jahr 1633 dokumentiert (Thesaurus-ID 1733534), wurde er später so umgearbeitet, dass die neue konische Form steiler ausgerichtet ist und die Grundfläche des Fußes einen geringeren Durchmesser aufweist. Ursprünglich scheinen die Darstellungen auf den Medaillons des Fußes alles Portraitdarstellungen gewesen zu sein, wie es die Zeichnung Rabels zeigt. Lediglich das Portrait von Christus hat sich bis heute erhalten. Die anderen Darstellungen von Weinreben und Weizengarben sind moderne Ergänzungen.
Quelle: 
Verdier 1993
Abmessungen:
D: 11,70  cm; Kelchbasis
 
D: 12,40  cm; Kelchöffnung
 
H: 18,40  cm

Provenienz

Datierung: 
1137 - 1791
Datierung: 
9/30/1791 - 2/16/1804
Anmerkung: 
In der Nacht vom 16. auf den 17. Feburuar 1804 wurde der Kelch aus der Sammlung des Cabinet des Médailles et Antiques entwendet und nach England gebracht.
Datierung: 
1804 - 1805
Anmerkung: 
Nach dem Tod von Townley ging der Kelch in den Besitz der Familie Towneley über, in welchem er sich bis 1920 befand.
Datierung: 
3/20/1922

Überarbeitung

Überarbeitungsdatierung:
1101 - 1200
Anmerkung:
Umgestaltung zum Kelch (Verdier 1993)
Goldschmied*in:
Überarbeitungsdatierung:
1633 - 1706
Anmerkung:
Ergänzung um mehrere Voluten im oberen Bereich an beiden Henkeln (Verdier 1993)
Goldschmied*in:

Nachweise

Bibliographie:
Guibert 1910, S. 83, Taf. III
 
Kat. Western Decorative Arts, Part I 1993, S. 5-12 (P. Verdier)
 
Ausst.-Kat. Le trésor de Saint-Denis 1991, S.174-176 (D. Alcouffe)
Objekt in anderem Datenbestand: