Antiquitatum Thesaurus

Mumienbinde [nicht identifiziert]

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Beschreibung:
Mumienbinden mit Totenbuch-Vignette; Darstellungen von Personen in verschiedenen Haltungen, zum Teil mit Messern und Speeren, verschiedene Tiere, Motive aus dem funerären Kontext sowie Gegenstände und Symbole Jeweils von rechts nach links: [Kircher-Abb. 10] Vier Götter (?) mit Messern (?); eine Person mit Anbetungsgestus; ein stehender Stier; [Abb. 9] vier Kühe mit Schabracke; [Abb. 8] drei Kühe mit Schabracke; [Abb. 7] vier Ruder; erhobene Arme mit einem Udjat-Auge zwischen ihnen; eine Barke mit einem mumifizierten Leichnam; [Abb. 6] zwei Frauen (?); zwei Personen mit Anbetungsgestus; ein länglicher, nicht zu identifizierender Gegenstand; darunter und dahinter vier Gefäße (Kanopen?); [Abb. 5] hieroglyphische Zeichen (?); Perücke; Bahre und darunter ein Schakal (?); drei Papyrusstängel; [Abb. 4] ein Papyrusstängel; Halskragen; nicht zu identifizierender Gegenstand; Sonnenscheibe mit Uräus; Papyrusbüschel mit zwei herabhängenden Knospen (?); [Abb. 3] sitzender Schakal, links gewandt; Papyrusbüschel mit zwei herabhängenden Knospen (?) sitzender Schakal rechts gewandt; Sonne mit drei Strahlen; Uräus mit menschlichem Kopf; [Abb. 2] Uräus; drei Götter (?) mit Messern (?); zwei speerende Götter (?); [Abb. 1] hieroglyphische/hieratische Zeichen (?); Oberkörper einer Person mit erhobenen Armen; Falke mit Überwurf (?)
Material:
Erhaltungszustand:
beschädigt (?); dargestellte Figuren zum Teil nicht vollständig (vgl. Abb. 10)

Provenienz

Besitzer*in:
Anmerkung: 
spätestens 1654 an Kircher übersandt

Allgemeiner Kommentar

Kommentar:
Die Vignette war zu lang, um sie in einem Stück in ihrer gesamten Länge darstellen zu können. Daher teilte Kircher sie (willkürlich) in zehn nummerierte Segmente (Kircher-Abb. 1 bis 10) und fasste sie zu drei Blöcken mit jeweils drei bzw. vier Segmenten zusammen. Angesichts der Umbrüche, wodurch zusammengehörige Szenen getrennt wurden, ist es zu vermuten, dass die Mumienbinde von rechts nach links zu lesen ist, beginnend mit Abb. 10. Die Darstellung eines Stiers (Abb. 10) mit sieben Kühen (Abb. 9 und 8) ist charakteristisch für die Vignette des Totenbuch-Spruchs 148. Aufgrund dessen können die vier länglichen und in der Mitte verbreiterten Zeichen in Abb. 7 als Ruder gedeutet werden, die üblicherweise hinter den Kühen abgebildet sind. Totenbuchspruch 148 tritt vornehmlich in der Ptolemäerzeit auf, eine Datierung dieser Mumienbinde anhand der Abbildungen bei Kircher ist jedoch nicht möglich.

Nachweise

Bibliographie:
Hornung 1998, S. 505-506
 
Kockelmann 2008, II, S. 3-4