Antiquitatum Thesaurus
1
/
5
Urheber*in:
Anda van Riet und Mieke Wijnen
Urheber*in:
Zeeuws Museum

Weihaltar der Dea Nehalennia

Alternativer Titel:
Votivstein
 
Weihestein

Lokalisierung

Inventarnummer:
G3213

Herstellung

Datierung:
Mitte 2. Jh. n. Chr - Mitte 3. Jh. n. Chr.

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Inschriften:
DEAE
Platzierung:
auf dem Sockel
Anmerkung:
Inschrift (CIL XIII 8786)
 
NEHALENNIAE FLETT̂IVS GENNALONIS PRO · SE · ET · SVIS V · S · L · M
Platzierung:
auf dem Postament
Anmerkung:
Inschrift (CIL XIII 8786)
Beschreibung:
Auf der Rückseite, die mit einem Vorhang auf zwei Knöpfen geschmückt ist, hat sich auch ein Giebeldreieck und die zugehörige Blattverzierung erhalten. Nehalennia sitzt auf einem Thron, der auf einem Podest steht. Der Thron weist eine hohe Rückenlehne auf. Durch die Bruchlinie scheint ihr Kopf abgebrochen zu sein. Sie trägt einen Mantel, dessen Falten links und rechts an ihren Seiten herunterfallen. Außerdem ist eine Pelerine erkennbar, die etwa bis knapp über ihre Ellbogen gereicht hat. Auf dem Schoß hält sie einen Teller, vermutlich mit Obst. Links von ihr sitzt ein ihr zugedrehter und zu ihr aufsehender Hund. Rechts von ihr steht ein Obstkorb voller Äpfel. Links und rechts von ihr schweben kleine männliche Gestalten ohne Flügel (Genien?), die mit einer Hand einen Knauf einer Muschelrippe greifen und diese wie eine Art Baldachin emporheben. In ihrer anderen Hand tragen sie einen Palmzweig. Auf der linken Schmalseite ist im unteren durch eine glatte Leiste gerahmten Register eine kantharosähnliche Vase mit zwei Henkeln zu sehen, die vollgefüllt mit Äpfeln ist. Darüber, zwischen zwei akanthusverzierten Pilastern, befindet sich eine stehende nackte männliche Gestalt. Der rechte Rand ist zum Teil beschädigt, so fehlen der Figur der rechte Teil des Oberkörpers und der Kopf. Der rechte Fuß scheint auf eine Art Erhöhung gestellt, die als Schiffsbug oder Schiffsschnabel erkennbar ist. In der linken erhobenen und angewinkelten Hand hält die Gestalt einen nach unten schauenden Dreizack – damit ist die Interpretation als Neptunus einigermaßen klar. Auf der rechten Schmalseite ist im unteren ebenfalls nur einfach gerahmten Register ein Tisch mit zwei Gefäßen darunter zu sehen. Links steht ein Eimer mit aufgestelltem Henkel, rechts eine Art Kiste. Auf dem Tisch zwischen zwei runden Gebilden, die vermutlich als Opferbrot zu bezeichnen sind, liegt ein Tierkopf (eventuell ein Schwein oder Wildschwein, aber auch ein Hund wird in der Literatur angegeben, siehe Espérandieu 1925, 61 f.; Hondius-Crone 1955, 34-36). Im Register darüber, ebenfalls eingerahmt von zwei akanthusverzierten Pilastern ist eine nackte nach links gedrehte stehende Gestalt zu sehen. Es handelt sich um einen Mann, links ist ein Teil des Oberkörpers ausgebrochen. Er scheint in der linken Hand einen Stab gehalten zu haben (eventuell die Keule) – es soll sich hier um Herkules handeln, der Keule und Löwenfell trägt (Hondius-Crone 1955, 34-36). Die Nische ist von Pilastern gerahmt, wobei sie rechts unten noch ein Rest des akanthusartigen Reliefdekors erhalten hat. Die Nischendecke ist mit einer Muschel verziert, die in drei Rippen ausgeprägt ist.
Material:
Erhaltungszustand:
Der Aedicula-Altar wurde in zwei Fragmenten aufgefunden, im Kirchenbrand von 1848 jedoch weiter zerstört und ist heute in rund 30 Fragmenten erhalten. Um eine Beschreibung abzugeben, muss hier auf die vorliegenden Zeichnungen aus dem 17.Jh. vertraut werden. Der Aufsatz samt Bekrönung ist an der Vorderseite zerstört.
Quelle: 
gams Graz
Abmessungen:
B: 68,50  cm, H: 112,00  cm, H: 114,30  cm, T: 38,10  cm; an

Auffindung

Fundort:
Datierung:
1647
Anmerkung:
Colijnsplaat, (Ganuenta), Zeeland, Niederlande

Nachweise

Bibliographie:
Espérandieu 1907-1966, Bd. IX (1925), S. 61-62, Kat. Nr. 6645
 
CIL XIII 8786
 
Stuart 2013, Bd.1, S. 59-61, Kat. Nr. 9; Bd. 2, S. 46-57
Objekt in anderem Datenbestand: