Antiquitatum Thesaurus
Urheber*in:
Staatliche Münzsammlung München
Urheber*in:
Sergio Castelli

Drei Figuren beim Bocksopfer

Lokalisierung

Inventarnummer:
1286

Herstellung

Datierung:
1. Jh. v. Chr. - 3. Jh. n. Chr.

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Beschreibung:
Querformat Vorderseite: Opferhandlung; 3 Figuren; 1 Tier (Schaf?); 1 weiblich; 2 männlich; bekleidet; 1 bärtig; Gefäß; Messer; Doppel-Aulos; 1 Sockel. Links steht eine kleine, rechtsgewandte, männliche Figur auf einem kleinen Sockel und spielt eine Doppelaulos. Er ist bärtig und trägt ein Tuch um die Hüften geschlungen. Vor ihm opfern zwei weitere Figuren, die sich einander entgegenbeugen, ein Tier (Schaf?). Die mittlere Figur ist weiblich und trägt ein langes Gewand und ein Tuch um den Kopf. Ihre linke Hand stützt sie auf dem Knie auf, mit der rechten hält sie ein bauchiges Gefäß mit erhöhtem Fuß unter den Hals des Opfertieres. Desssen Kopf wird von der linken Hand der dritten Figur hochgedrückt, um mit dem Messer in seiner rechten Hand die Kehle durchschneiden zu können. Das Gewand und die Haare der dritten Figur sind kurz. Rückseite: honigfarben
Material:
Abmessungen:
B: 2,60  cm, H: 1,70  cm

Provenienz

Datierung: 
1501 - 1600
Anmerkung: 
Die Gemme ist Teil der Grafikserien von B. Franco und E. Vico, die eine Auswahl von geschnittenen Steinen der Sammlung abbilden, die im Verlauf des 16. Jahrhunderts verschiedenen Mitgliedern der Familie Grimani gehörte.
Besitzer*in:
Datierung: 
1528
Anmerkung: 
Inventar von 1528: „Uno Cameo di uno sileno che conduce un becco al sacrificio che fa una donna"; Paschini 1926-27, S. 179. Weber 1992, S. 63 zitiert einen anderen Eintrag aus dem Inventar von 1528, den sie mit der Gemme in Verbindung bringt: „Uno Cameo di tre figure che amazano un porco scantonato un poco et ha sentito foco "; Paschini 1926-27, S. 179 bzw. S. 159. Für diese Beschreibung passender erscheint jedoch die Gemme der Schweinsbrühergruppe (vgl. Thesaurus-ID 23969521).
Datierung: 
1711 - 1716
Anmerkung: 
Die Gemme war auf einer im pfälzischen Inventar von 1711 erwähnten Silbertafel befestigt. Ungeklärt bleibt, auf welche Weise die Gemme in den Besitz des Kurfürsten Johann Wilhelm kam. (Weber 1992, S. 14, 63)
Datierung: 
1716 - 1742
Anmerkung: 
1733 ließ Karl III. Philipp als Erbe des kinderlos verstorbenen Bruders Johann Wilhelm die Silbertafeln mit den geschnittenen Steinen von Düsseldorf in seine neue Residenzstadt Mannheim bringen. (Weber 1992, S. 11-12) Im sogenannten Mannheimer Schrank hatte die Gemme die Nummer 100. (Weber 1992, S. 63)
Datierung: 
1742 - 1799
Anmerkung: 
Die Gemme findet Erwähnung im pfälzischen Inventar des Erben Karl Theodor von 1752 „Acta Die in Anno 1752 bewürkte Aufnahme deren in der Churfürstlichen Schatzkammer vorhandenen Praetiosen“, Nr. 12: „5tens ein onyx von 3 Felder mit 3. hochaufgeschnittenen Figuren“. Karl Theodor hatte in Folge der Wittelsbacher Hausverträge 1777 zusätzlich die bayrische Kurwürde geerbt und verlegte seine Residenz nach München, wohin er auch u.a. seine Gemmensammlung bringen ließ. (Weber 1992, S. 12)

Nachweise

Bibliographie:
Adolf Furtwängler: Die antiken Gemmen, Berlin 1900, Taf. 64, Nr. 23
 
Lippold 1922, Taf. 58, Nr. 8
 
Pio Paschini: Le Collezioni archeologiche dei Prelati Grimani del Cinquecento, in: Atti della Pontificia Accademia Romana di Archeologia, Serie III, Rendiconti V (1926-27), S. 149-190, hier S. 179
 
Lemburg-Ruppelt 1981, S. 104
 
Neverov 1984, S. 23
 
Weber 1992, S. 11-14, 43, 63-64, Kat. Nr. 1
 
Fellmann Brogli 1996, S. 179, Nr. K147
 
La Monica 2016, S. 98-99