Antiquitatum Thesaurus
1
/
2

Grenzstele des Echnaton

Paralleltitel:
Amarnagrenzstele A
 
Sonnentor bzw. Sonnentempel

Lokalisierung

Herstellung

Datierung:
1350 v. Chr. - 1334 v. Chr.

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Inschriften:
[Hieroglyphen]
Platzierung:
im Stelengiebel (v.l.n.r. und v.r.n.l.), links und unterhalb der Bildszene (v.l.n.r.)
Anmerkung:
Inschrift
Beschreibung:
Grenzstele A Echnatons (Amenophis' IV.); in den Felsen des Westgebirges gehauen; versenktes Relief; Stelengiebel durch einen Himmel gerahmt; ausgemeißelte Kartuschen Im Giebel: gespiegelte Königstitulatur und Personenbezeichnungen; in jeweils sieben Kolumnen Bildszene, rechts unterhalb des Giebels: Strahlensonne; darunter der König Echnaton und seine königliche Gemahlin Nofretete im Anbetungsgestus vor einem Altar mit Opfergaben; hinter dem Königspaar die zwei leiblichen Töchter Meritaton und Maketaton jeweils mit Sistrum in der rechten Hand. Personenbezeichnung über den Köpfen der beiden Töchter in zwei Kolumnen Text: in acht Kolumnen links von der Bildszene; Fortsetzung in 25 Zeilen unterhalb der Bildszene; Leserichtung von links nach rechts; Mittelteil teils stark beschädigt
Material:
Erhaltungszustand:
intakt; Oberfläche des Reliefs aber mittig berieben; gezielte Ausmeißelung von Namen
Abmessungen:
B: 2,30  m, H: 4,20  m

Allgemeiner Kommentar

Kommentar:
Die Stele, die als Gründungsproklamation gilt, markierte einst den nordwestlichsten Grenzpunkt der neu gegründeten Hauptstadt Achetaton (Tell el-Amarna) und befindet sich in der Nähe des Ortes Babaïn. Insgesamt wurden bisher 15 Grenzstelen rund um Achetaton gefunden und mit Buchstaben genummert. Das Bildthema jeder Stele zeigt Echnaton in Begleitung seiner Familie in Anbetungshaltung in variierender Anordnung unterhalb einer Strahlensonne. Die begleitenden Texte gleichen sich weitgehend abgesehen von kleineren Abwandlungen. Während seiner Herrschaft propagierte Echnaton eine neue religiöse Ausrichtung. Im Zuge dessen wurden die traditionellen Kulte abgeschafft und Aton, die Sonnenscheibe als einzig existierende Gottheit verehrt. Die nachfolgenden Könige setzten die alten Götter jedoch wieder ein und restaurierten die traditionellen Kulte. Echnatons Name wurde gezielt aus Inschriften, wie auch bei der Gründungsstele A, herausgemeißelt (Damnatio Memoriae).

Nachweise

Bibliographie:
B. van de Walle, La découverte d'Amerna et d'Akhenaton in: RdE 28 (1976), S. 7-24
 
Murnane; Van Siclen III 1993, S. 1-9; 69-71
 
Tuna el-Gebel, Bd. 8, 2020, P. Brose, S. 5-9