Antiquitatum Thesaurus
Urheber*in:
Universitätsbibliothek Heidelberg

Abb. 08: Münze mit Tempel - Gemme mit Neujahrsglückwunsch an Kaiser Commodus (Berlin)

Herstellung

Klassifikation und Beschreibung

Sachbegriff:
Klassifikation:
Inschriften:
8
Platzierung:
oben mittig
Anmerkung:
Abbildungsnummer
Beschreibung:
Abbildung einer Münze mit Tempel, Detail der Gemme mit Neujahrsglückwunsch an Kaiser Commodus (Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, Antikensammlung, Inv.-Nr. FG 8100)
Abbildungsweise:
Material:

Allgemeiner Kommentar

Kommentar:
Kopie nach Maffei 1707-09 (Gemme antiche), 1. Teil, Taf. zu S. 113 Für diese Abbildung gibt Montfaucon auf der publizierten Tafel nicht wie sonst üblich die Quelle an; auch im zugehörigen Text auf S. 68 fehlt ein entsprechender Hinweis. Nur mithilfe des vorbereitenden Materials in den "Papiers de Montfaucon" (BnF, Ms. Latin 11916, Fol. 17 r und 18 r) lässt sich die Herkunft der Abbildung rekonstruieren: Es handelt sich um den Ausschnitt aus einer Tafel im 1. Band von Paolo Alessandro Maffeis "Gemme antiche figurate" von 1707. Das entsprechende Blatt zeigt eine Gemme aus Bergkristall mit einem Neujahrsglückwunsch an Kaiser Commodus, die Maffei in einem "Raggionamento" ausführlich bespricht (S. 113-130). Das Stück befand sich damals im Besitz von Marcantonio Sabatini, gehörte später Philipp von Stosch und gelangte mit dessen Sammlung in die königliche Sammlung Friedrichs II. von Preußen in Berlin, wo es sich heute in der Antikensammlung der Staatlichen Museen befindet. Im begleitenden Text spricht Montfaucon von einer griechischen Münze ("médailles greques") und das Münzbild als Darstellung eines Tempels des Jupiter Acraeus an. Maffei hatte den zweigesichtigen Gott als Janus gedeutet und darauf hingewiesen, dass dessen Darstellung auf Münzen sonst nicht in einem Tempel erfolge. Darüber hinaus hatte er diese Münze genau wie alle anderen auf der Gemme abgebildeten Gegenstände ausgehend von der darauf befindlichen Inschrift mit Commodus in Verbindung gebracht. Es ist daher schwer nachvollziehbar, weshalb Montfaucon hier eine so abweichende Interpretation liefert.

Nachweise

Bibliographie:
Montfaucon 1719 (L'antiquité, 1. Aufl.), Bd. 2,1, S. 68